In den letzten Jahren hat sich die Qualität von Olivenöl, einem Grundpfeiler der mediterranen Küche, spürbar verändert. Dies ist teilweise auf die Klimakrise zurückzuführen, die zu schlechteren Olivenöl-Ernten führt. Jochen Wettach, Projektleiter für den Olivenöl-Test bei Stiftung Warentest, warnt: „Schlechte Olivenernten könnten sich häufen, der Anteil an hochwertigen Ölen sinken und mehr Öl könnte als Bratöl verwertet werden.“
Schlechte Ernten: Ein Trend, der sich verschärft
Die Olivenölproduktion ist stark von stabilen Klimabedingungen abhängig. Temperaturen, Niederschläge und die Gesundheit der Olivenbäume spielen eine entscheidende Rolle in der Qualität des Endprodukts. Klimatische Veränderungen, darunter ungewöhnliche Trockenperioden und unerwartete Kälteeinbrüche, können die Olivenproduktion negativ beeinflussen. Dies führt nicht nur zu geringeren Erntemengen, sondern auch zur Produktion von Olivenöl, das oft unter den Premium-Standards liegt.
Stiftung Warentest: Diese Olivenöle erfüllen die Standards nicht
In der neuesten Ausgabe der Stiftung Warentest wurden zahlreiche Marken von nativem Olivenöl extra untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: Viele der Öle, die in großen deutschen Supermarktketten verkauft werden, konnten die Qualitätsanforderungen nicht erfüllen. Unter den getesteten Produkten, die in der sensorischen Bewertung durchfielen, befinden sich laut Stiftung Warentest:
- Edeka Gut & Günstig Natives Olivenöl extra, 750 ml: Sensorische Eigenschaften nicht zufriedenstellend.
- Fiore Natives Olivenöl extra, 750 ml: Mangelhaft im Geschmackstest.
- Kaufland K-Bio Natives Olivenöl extra, 750 ml: Bio-Siegel, aber sensorisch ungenügend.
- Kaufland K-Classic Natives Olivenöl extra, 750 ml: Erfüllt die hohen Anforderungen nicht.
- Penny Natives Olivenöl extra, 750 ml: Fällt durch bei der sensorischen Bewertung.
- Rewe Bio Natives Olivenöl extra, 750 ml und Rewe Ja Natives Olivenöl extra, 750 ml: Beide Produkte erreichen nicht die erforderlichen Qualitätsstandards.
Was bedeutet das für Verbraucher?
Diese Ergebnisse zeigen, dass höhere Preise oder Bio-Siegel nicht immer ein Indikator für überlegene Qualität sind. Verbraucher sollten sich daher umfassend informieren und gegebenenfalls höherpreisige, aber qualitativ bessere Produkte in Betracht ziehen. Es ist wichtig, beim Kauf von Olivenöl nicht nur auf das Preisschild zu achten, sondern auch auf verlässliche Qualitätszertifikate und -bewertungen.
Fazit
Die Klimakrise hat direkte Auswirkungen auf die Qualität von Olivenöl. Als Verbraucher ist es entscheidend, sich über die Herkunft und die Herstellungspraktiken des Öls zu informieren. Stiftung Warentest bietet eine wertvolle Ressource, um sicherzustellen, dass das gewählte Produkt die höchsten Qualitätsstandards erfüllt. Angesichts der steigenden Frequenz schlechter Ernten könnte es zudem klug sein, sich auf eine möglicherweise veränderte Marktlage einzustellen und qualitätsbewusst zu wählen.